Scheidentrockenheit – was steckt dahinter

Bei der Scheidentrockenheit kann die Scheide der Frau nicht mehr ausreichend Feuchtigkeit produzieren. Die Ursachen hierfür können vielfältig sein. Hauptsächlich sind in den Wechseljahren von der vaginalen Trockenheit betroffen.

Welcher Personenkreis ist von Scheidentrockenheit betroffen?

Im Großen und Ganzen sind Frauen ab dem 50. Lebensjahr von Scheidentrockenheit betroffen. Ab dieser Lebensphase beginnen bei den meisten Frauen die so genannten Wechseljahre. Es sind aber auch jüngere Frauen von einer Scheidentrockenheit betroffen. Die Ursachen können dabei rein körperlich wie auch psychisch bedingt sein.

Die Frau scheidet jeden Tag aus ihrer Scheide eine Flüssigkeit von milchig-weißlicher Färbung aus. Dieser ganz normale Ausfluss besteht im nicht erregten Zustand aus einer Flüssigkeit, die aus den Schleimhautzellen der Vagina sowie des Gebärmutterhalses stammt. Diese Flüssigkeit hat eine wichtige Funktion, dient sie doch dem der weiblichen Geschlechtsorgane vor dem Eindringen von Krankheitserregern.

Wie viel der Flüssigkeit ausgeschieden wird, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Im Allgemeinen werden zwischen zwei und fünf Gramm pro Tag ausgeschieden. Wird diese Menge unterschritten, ist die Rede von Scheidentrockenheit. Einen offiziellen Grenzwert hierfür gibt es jedoch nicht. Prinzipiell hängt dies vom persönlichen Empfinden der Frau selbst ab.

Eine trockene Scheide macht die Frau grundsätzlich anfälliger für Entzündungen und Infektionen. Tritt eine Verfärbung des Ausflusses auf, weist dies auf vorhandene Entzündungen hin. Dies kann auch zu einem Nachlassen der sexuellen Lust führen.

Ursachen der Scheidentrockenheit bei sexueller Erregung

Die Feuchtigkeit der Scheide erfüllt eine bedeutende Funktion in Bezug Sex. Der Flüssigkeitsfilm trägt zur Verhinderung von Reibung und der Gefahr des Auftretens von Verletzungen bei. Demzufolge bereitet Scheidentrockenheit beim Sex oftmals starke Schmerzen.

Im Grunde trägt sexuelle Erregung zur Produktion von Feuchtigkeit in der Scheide bei. Dies basiert auf verschiedene Stimulanzien. Dadurch erfolgt eine höhere Durchblutung der Vagina. Da das Scheidengewebe selbst keine Drüsen besitzt, kommt die Flüssigkeit aus den Blutgefäßen.

Ursachen und eventuelle Erkrankungen bei Scheidentrockenheit

Eine mangelhafte Durchblutung der Scheide ist die indirekte Ursache einer Scheidentrockenheit. Am häufigsten ist jedoch als Ursache ein gestörter Hormonhaushalt bekannt.

Kommt die Frau in die Wechseljahre, reduziert sich der Östrogenspiegel. Hierdurch bedingt erfahren auch Schamlippen und Vagina weniger Durchblutung und die Haut nimmt an Festigkeit ab. Bedingt durch diesen Prozess ist die Haut verletzlicher. Infektionen und Risse treten leichter auf. Die sich einstellende Scheidentrockenheit kann sich unter anderem durch ein Brennen und Jucken äußern. Beim Geschlechtsverkehr fehlt die notwendige Flüssigkeit. Nahezu jede dritte Frau ist in der der Wechseljahre von einer Scheidentrockenheit betroffen.

Aber auch die Stillzeit oder eine Schwangerschaft sind Ursachen für eine auftretende Scheidentrockenheit. Ferner kommen als Ursachen Operationen an der Gebärmutter oder den Eierstöcken in Frage. Schließlich führen selbst bestimmte Arzneimittel und hormonelle Verhütungsmittel zu einer Scheidentrockenheit.

Des Weiteren können auch seelische Ursachen für eine Scheidentrockenheit verantwortlich zeichne. Leiden Frauen beispielsweise verstärkt unter

  • Nervosität
  • Ängsten
  • Stress,

dann kann sich dies durchaus in einer vorhandenen Scheidentrockenheit äußern. Gleiches trifft zu, sofern sich die Frau sexuell nicht angesprochen fühlt. Dieser Umstand kann mitunter schwerwiegende Ursachen haben, beispielweise ein Trauma durch einen in der Vergangenheit vorliegenden sexuellen Missbrauch.

Ferner können verschiedene als Ursachen für eine Scheidentrockenheit verantwortlich sein. So wirkt sich unter anderem Diabetes durch den erhöhten Blutzuckerspiegel vermehrt negativ auf die Blutgefäße aus. Hierdurch tritt eine Verlangsamung der Flüssigkeitsproduktion der Vagina auf, diese kann jedoch auch stark schwächer ausfallen bis hin zur Scheidentrockenheit.

Erhöhter Blutdruck zeigt ein ähnliches Verhalten, da dieser auch die Blutgefäße beeinträchtigt, die im Grunde die Scheide befeuchten. Auch verschiedene Medikamente, die gegen Bluthochdruck wirken, führen gelegentlich eine Scheidentrockenheit herbei.

Auch das Vorhandensein einer Multiplen Sklerose ist als eine der Ursachen für Scheidentrockenheit bekannt. Hierbei werden insbesondere Nervenstrukturen von diversen Entzündungen geplagt.

Krebsbehandlungen zeigen verschiedenartige Nebenwirkungen, so auch eine unerwartet eintretende Scheidentrockenheit.

Scheidentrockenheit auf Grund eines unguten Lebensstils

Ursachen für Scheidentrockenheit sind jedoch auch im Genuss von Nikotin und Alkohol zu suchen. Durch diese Genussgifte werden die Blutgefäße derart beeinflusst, dass keine ausreichende Scheidenflüssigkeit mehr gebildet werden kann.

Darüber hinaus macht sich auch eine übertriebene Intimhygiene negativ bemerkbar. Frauen, die ihre Scheide mit normalen Seifen und zu oft waschen, riskieren eine Scheidentrockenheit. Klares und gegebenenfalls eine sanfte Waschlotion sind für die Reinigung völlig ausreichend.

Bild: © Depositphotos.com / imagepointfr

Scheidentrockenheit – was steckt dahinter

Silvia Goeritz
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