Verliert Nordkorea mit China seinen letzten Verbündeten?

Das Säbelrasseln zwischen den USA und Nordkorea ist nicht mehr zu überhören, zu laut sind die gegenseitigen Beschuldigungen und Drohungen. Das isolierte Land im Norden der koreanischen Halbinsel will sich die Provokationen der USA nicht mehr länger gefallen lassen und droht jetzt ganz offen mit einem . Um diese Drohung eindrucksvoll zu unterstreichen, gab es in der Hauptstadt Pjöngjang eine Militärparade im XL-Format und der Diktator Kim Jong-un gab zu verstehen, dass er langsam aber sicher von den „aggressiven Tweets“ des amerikanischen Präsidenten genug hat.

Wird Nordkorea einen Krieg entfachen?

Die Welt schaut beunruhigt nach Nordkorea, denn nach Ansicht von Donald Trump sucht das Land offenbar Ärger. Aus Pjöngjang ist zu hören, dass man in den Krieg ziehen wird, wenn die Amerikaner weiter wie bisher provozieren. In den nächsten Tagen sollen Tests mit Atomwaffen durchgeführt werden, wenn die oberste Führung das passend findet. Das amerikanische Militär hat schon mal einen Flottenverband in die Gewässer vor der nordkoreanischen Halbinsel verlegt, zu dem unter anderem auch ein großer Flugzeugträger gehört. Allerdings beeilt sich zu betonten, dass es keine Pläne für einen präventiven Schlag gegen Nordkorea gibt. , der direkte Nachbar der Nordkoreaner, sieht sich in dieser Krise als eine Art Mittelsmann, der versucht, auf beide Seiten beruhigend einzuwirken.

Ein Land auf Eskalationskurs

ist man bei dem Gedanken mehr als beunruhigt, dass es in naher Zukunft Tests mit Atomwaffen geben könnte, und auch der Gedanke an eine Interkontinentalrakete, die in den USA einschlagen könnte, sorgt auch für Unruhe in Europa. Aufmerksam wurde die Rede von Choe Ryong-hae verfolgt, der nordkoreanischen Nummer zwei, die dieser anlässlich des 105. Geburtstag des Staatsgründer Kim Il Sung gehalten hat. In dieser Ansprache war von „einem vollständigen Krieg“ die Rede und dass das Land bereit ist, „auf jeden Atomangriff mit einem Atomangriff zu reagieren“. US-Experten befürchten, dass die Nordkoreaner tatsächlich einen Test mit atomaren durchführen wollen, denn angeblich gibt es sehr verdächtige Bilder, die von einem Satelliten gemacht wurden und die das Testgelände Punggye-ri zeigen.

Der letzte Verbündete

China ist eines der letzten Länder, die noch an der Seite Nordkoreas stehen, aber jetzt sieht es so aus, als würde auch China auf Abstand gehen. So wurden mehrere Flüge von Peking nach Pjöngjang gestrichen, was die Nordkoreaner besonders hart treffen wird, denn Air China ist neben der staatlichen Fluggesellschaft Air Koryo die einzige Fluglinie, die Nordkorea noch anfliegt. Als Grund nannte China die sehr geringe Nachfrage an Tickets, aber es werden nicht alle Flüge gestrichen, die nächsten Flüge in das Nachbarland sind für Mai, Juni und Juli geplant. Tickets werden allerdings noch nicht verkauft. Das ist jedoch nicht das einzige Zeichen, dass sich China von Nordkorea distanziert, denn der chinesische Außenminister hatte schon am Freitag davor gewarnt, dass es in einem Krieg zwischen den USA und dem Nachbarland keinen Sieger geben wird. Peking will sich weiter für einen Dialog einsetzen.

China unterstützt die Sanktionen

Der nördliche Teil der koreanischen Halbinsel ist ein vollkommen isoliertes Land, das von Sanktionen durch die UN stark gezeichnet ist. Bislang hatte sich der Nachbar China immer noch als Partner der Nordkoreaner gesehen, jedoch lehnen auch die Chinesen das Atomprogramm des Diktators Kim Jong-un ab. Deshalb hat sich China wohl auch entschlossen, ebenfalls Sanktionen zu verhängen und mehrere Schiffe, die mit Kohle beladen waren, wieder nach Nordkorea zurückgeschickt. Kohle ist eine sehr wichtige Exportware für das Land, das mittlerweile vollkommen verarmt ist. Auch der Besuch des chinesischen Präsidenten in den USA war ein deutliches Zeichen dafür, wo das Reich der Mitte im Moment politisch zu finden ist, denn den Chinesen ist sehr an guten Handelsbeziehungen zu den USA gelegen.

Bild: © Depositphotos.com / Logvinyk

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Ulrike Dietz
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