Immer weniger Schüler schaffen das Abitur

Wenn immer mehr Schüler durch die Abiturprüfungen fallen, dann gibt es nur zwei Erklärungen: Entweder sind die Schüler faul oder dumm, oder die Prüfungen sind zu schwer. Vor allem in Hamburg erhöht sich die Durchfallquote und das, obwohl das Abitur an Hamburger Schulen bislang als sehr einfach galt. Dann aber kam das bundesweite Zentralabitur und das scheint für die Schüler der Hansestadt zu anspruchsvoll zu sein.

Die Anforderungen sind gestiegen

Während sich viele Hamburger Schüler über das bestandene Abitur und auf das bevorstehende Studium oder einen Ausbildungsplatz freuen, stellen sich 500 Schüler die Frage, warum es bei ihnen nicht zum Reifezeugnis gereicht hat. Rund fünf Prozent haben in diesem Jahr in Hamburg ihr Abitur nicht bestanden und diese Durchfallquote ist für eine Stadt wie Hamburg sehr hoch. Besonders häufig traf es die Stadtteilschüler, von denen acht Prozent die notwendige Punktzahl nicht erreicht haben. Die Schulbehörde steht vor einem Rätsel und kann sich die hohe Quote nur mit den gestiegenen Anforderungen durch das Zentralabitur erklären.

Viel zu leicht

In Hamburg das Abitur zu machen, galt lange Zeit als Kinderspiel, dann aber kam die Umstellung auf das Zentralabitur, bei dem es gemeinschaftliche Aufgaben in vielen Hauptfächern für alle gibt. Während im letzten Jahr die Durchfallquote noch bei 4,7 % lag, stieg sie nach der Einführung des Zentralabiturs auf 5,1 % an, in den Stadtteilschulen waren es sogar 6,8 bis 7,6 %. Auch eine weitere Tatsache macht nachdenklich, denn im Vorfeld hatten bereits knapp acht Prozent der Schüler von alleine aufgegeben oder sie waren aufgrund schlechter Leistungen erst gar nicht zum Abitur zugelassen worden. Auch hier liegen die Stadtteilschulen wieder vorne und das ist für Bildungsexperten ein alarmierendes Signal. Die Schulen in den Stadtteilen rücken immer weiter vom gesamten Durchschnitt ab, besonders im Fach Mathematik besteht hier ein erheblicher Nachholbedarf.

Wie geht es weiter?

Die in der Hansestadt überlegt nun, wie die Leistungen der Schüler effektiv verbessert werden können. Eine Reform der Bildungspläne steht ebenso auf dem Plan, wie auch abschlussbezogene Klassen und externe Zweitkorrekturen des Abiturs. Der Opposition gehen diese Pläne jedoch nicht weit genug, sie fordert unter anderem, erst ab der dritten Klasse Noten zu vergeben, eine Unterrichtsgarantie und auch einen Start ins digitale Zeitalter, und das nicht nur für die Gymnasiasten der Hansestadt.

Bild: © Depositphotos.com / SergeyNivens

Immer weniger Schüler schaffen das Abitur

Ulrike Dietz
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