Nach den Ergebnissen einer Studie der Verbraucherorganisation Foodwatch, bei welcher der Zuckergehalt von 500 Getränken getestet wurde, kam heraus, dass über die Hälfte der getesteten Produkte zu viel Zucker enthalten. Alle Ergebnisse sollen am heutigen Mittwoch der Öffentlichkeit vorgestellt werden, doch die Bild-Zeitung publizierte sie vorab.
274 von 463 Getränken enthalten zu viel Zucker
Wie die Analyse ergab, enthielten 274 von 463 Getränken einen zu hohen Zuckeranteil. Dabei definiert Foodwatch mit „zu viel“ einen Zuckergehalt von fünf Prozent (ca. 4 Stück Würfelzucker) je 250 ml Getränk. Die Softgetränke Coca-Cola und Red Bull zeigten mit jeweils neun Stück Würfelzucker den höchsten Zuckeranteil aller untersuchten Getränke. Die fritz-kola enthielt wie die beiden vorher genannten Softdrinks ebenfalls neun Stücke Würfelzucker. Nach einer Empfehlung der WHO sollte der durchschnittliche Tagesverbrauch von 8,3 Stück Würfelzucker eingehalten werden, um negative Folgen für die Gesundheit zu vermeiden.
Deutschland ist Spitzenreiter bei süßen Getränken
Mit einem jährlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 80 Litern zählt Deutschland nach Angaben von Foodwatch zu den Ländern mit dem höchsten Verbrauch, bezogen auf gesüßte Getränke. Foodwatch zufolge erhöht eine Dose täglich bereits das Risiko an Diabetes, Übergewicht und Fettleibigkeit zu erkranken, zudem steigt mit dem Konsum zuckerhaltiger Getränke das Herzinfarkt-Risiko. Zur Zeit gibt es deutschlandweit rund sechs Millionen Menschen, die an Diabetes Typ 2 erkrankt sind und ihre Zahl nimmt weiter zu, wie die „Deutsche Diabetes Hilfe“ berichtet.
Einige Regierungen haben das Zuckerproblem mittlerweile erkannt und eine Zuckersteuer beschlossen. Großbritannien plant die Einführung einer solchen Steuer im Jahr 2018, und zwar in zwei Stufen. Die erste Stufe soll für Getränke ab fünf Gramm Zucker je 100 ml und die zweite Stufe für acht Gramm Zucker je 100 ml gelten. Die Hersteller sollen mit der geplanten Einführung in zwei Jahren ausreichend Zeit erhalten, den Zuckeranteil ihrer Getränke auf die vorgegebene Menge zu reduzieren.
In Deutschland überlegen Politiker der CDU und SPD die Einführung einer Zuckersteuer, doch Bundesernährungsminister Christian Schmidt (CSU) lehnt eine Steuer auf zuckerhaltige Getränke wegen unzureichender Zielführung ab.
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