FFP2/OP-Masken Pflicht und der richtige Umgang damit

Der Bundesstaat Bayern hat es vorgemacht und die restlichen ziehen nun nach. Die FFP2/OP-Masken sind bei der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln und auch beim Einkaufen in Geschäften zur allgemeinen Pflicht erklärt worden.

Schützen FFP2-Masken tatsächlich uns selbst und andere vor einer Ansteckung mit dem Covid-19 Virus? Wie unterscheiden sich FFP2-Masken von unseren Alltagsmasken und woher bekommt man kurzfristig solch eine Schutzmaske?

Die Pflicht, die den Deutschen auferlegt wird, wirft viele Fragen auf. Die wichtigsten Punkte werden in diesem Artikel behandelt.

Wie gut schützen FFP2-Masken vor einer Ansteckung mit dem SARS-CoV-2 Virus?

Vor dem Auftreten des SARS-CoV-2 Virus und der damit verbundenen Erkrankung Covid-19 waren FFP2-Masken hauptsächlich im Arbeitsschutzbereich vertreten. Die als Feinstaubmaske bekannte Mund-Nasen-Bedeckung schützte bisher vor dem Einatmen von Feinstaub auf Baustellen oder Aerosolen bei Lackierarbeiten mit der Sprühpistole.

Bekannter wurden die filtrierenden Schutzmasken, als Diskussionen um einen geeigneten Schutz vor Ansteckung mit dem geführt wurden.

FFP2-Masken sind meist trichterförmig und aus mehreren Filterlagen hergestellt. Sie bewegt sich beim Ein- und Ausatmen des Trägers. Studien belegen eine bessere Schutzwirkung der FFP2-Masken im Vergleich zu den bisher genutzten Alltags- oder OP Masken.

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  Mund – Nasen Bedeckung Medizinische Gesichtsmasken FFP2 – Schutzmaske
Synonyme Alltagsmaske

Schal

Community Maske

OP-Maske Filtrierende Halbmaske, Staubschutzmaske
Schutzwirkung Schutzwirkung ist abhängig von der Anzahl der Stofflagen und des verwendeten Stoffes Schutz vor Tröpfcheninfektionen, Schutzwirkungen gegen Aerosole gering Schutz vor Tröpfchen und Aerosolen
Funktion Einlagiger Stoff bietet 35 % Filterleistung, Dreilagig eine Filterleistung von 89 %

Je kleiner die Poren des Stoffes, desto größer ist die Schutzwirkung

Atemluft entweicht bis zu 93 % ungefiltert

Schutz anderer gegen Infektionen mit Tröpfchen

Schutz vor Aerosolen nur bis zu 75 %

Filtert is zu 98 % feiner Partikel aus der Atemluft, inkl. Aerosole
Schutz vor Ansteckung Keiner Fremdschutz vor Tröpfcheninfektionen Eigen- und Fremdschutz vor Tröpfchen und Aerosolen
Kennzeichnung Keine CE Kennzeichen als Medizinprodukt auf der CE 0121 /CE 0151 EN 149:2001 /A1:2009 auf der Verpackung und dem Produkt gleichermaßen

So wird die Maske korrekt getragen

Um die Filterleistung der FFP2-Maske nicht verpuffen zu lassen, ist es wichtig, dass sie gut sitzt. Das bedeutet, dass die Maske eng an der Haut im Gesicht anliegen sollte und der Metallbügel an der Nase angepasst ist. Liegt die Maske nicht dicht an, gelangen Aerosole durch die Atemluft nach außen und ins Innere der Maske. Die filternde Wirkung verfliegt.

Bartträgern bietet eine FFP2-Maske keine filternde Wirkung. Atemluft gelangt durch die Barthaare nach außen, aber auch von außen in das Innere der Maske. Selbst ein beginnender Bartwuchs könnte schon problematisch werden.

Hier hilft nur das Rasieren des Bartes.

Qualität und Prüfung der Filtermasken

Der Bedarf an FFP2 Schutzmasken war in den letzten Monaten selbstverständlich so hoch wie noch niemals zuvor. Die massiv gestiegene Nachfrage führte dazu, dass langwierige Prüfverfahren ausgesetzt und beschleunigte Testverfahren für Filtermasken auch in der Bundesrepublik zugelassen wurden. Das Ergebnis sind Masken die zum Beispiel aus Japan, oder den USA auch in Deutschland als FFP2-Masken verkauft werden.

Diese unzureichend überprüften Masken waren für den Verkauf als FFP2-Schutzmasken für den Verkauf bis zum 30.09.2020 in Deutschland zugelassen. Zu erkennen sind sie an den Kennzeichen KN 95 oder N 95 und unterliegen einer CPA Kennzeichnung. Ein nachträgliches Verfahren zur Prüfung mit anschließendem CE Kennzeichen ist kaum möglich, da innerhalb dieser Zertifizierung die Beobachtung der Produktionsprozesse eine wichtige Rolle spielt.

Ein spezielles Prüfverfahren auf die Durchlässigkeit feinster Partikel wird in Deutschland von nur zwei Instituten durchgeführt. Deren vierstellige Kennzeichnung ist in Verbindung mit dem CE Zeichen auf den Masken, sowie auf der Verpackung einheitlich aufgedruckt:

  • CE 0121 kennzeichnet Masken, die vom Institut für Arbeitsschutz der gesetzlichen Unfallversicherungen überprüft worden sind
  • CE 0151 kennzeichnet Masken, die von DEKRA Testing and Certifikation geprüft worden sind

Aktuell ist der Kauf einer CE geprüften FFP2-Filtermaske wie ein großes Abenteuer, da viele der anderen Masken und sogar Fälschungen im Umlauf sind, die keinen ausreichenden Schutz vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus bieten.

Beim Kauf einer FFP2-Maske wird empfohlen, auf folgende Punkte zu achten:

  • CE Kennzeichnung und Institut Prüfziffer auf Maske und Verpackung
  • Aufdruck der Schutzklasse 1, 2 oder 3 auf Maske und Verpackung
  • Nummer und Jahr der EU-Norm sowie das Datum der Veröffentlichung, hier: EN 149: 2009 oder A1:2009
  • Herstellername und/oder Marke
  • Anschrift des Herstellers oder Händlers auf der Verpackung

Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Konformität der Aufdrucke von Masken und Verpackung fallen. Findige Verkäufer verpacken unzureichende Filtermasken mit der Kennung KN 95 oder N 95 in Verpackungen, die mit dem CE Kennzeichen ausgestattet sind. Hierbei handelt es sich definitiv um Fälschungen oder nicht sichereren Masken.

Originale FFP2-Masken sind zu einem Preis zwischen 2,50 € und 5,00 € pro Stück in Drogerien, Supermärkten und Apotheken erhältlich. Da es sich um persönliche Schutzausrüstung aus dem Baubereich handelt, sind die Masken auch in Baumärkten, aktuell per click and collect verfügbar. Menschen über 60 Jahre oder Risikogruppen erhalten gegen Vorlage eines Bezugsscheines der Krankenkassen eine kostenlose Anzahl an FFP2-Masken.

Mehrfachverwendung von FFP2-Masken

Grundsätzlich sind FFP2 – Masken für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Es wird empfohlen, sie bei einer starken Durchfeuchtung, spätestens aber nach acht Stunden tragen zu wechseln. Die Tragezeit kann allerdings aufsummiert werden.

Zum Beispiel wird die Maske zwei Stunden beim Einkaufen getragen und danach noch eine halbe Stunde während der Fahrt in öffentlichen Verkehrsmitteln. Es bleibt also noch eine restliche Tragezeit von fünfeinhalb Stunden übrig, in der dieselbe Maske weiterhin getragen werden kann.

FFP2-Masken verlieren bei der Reinigung mit Seifen oder Reinigungsmitteln ihre filternden Eigenschaften. Sie sind dann zwar sauber, aber nur so wirksam wie eine normale Alltagsmaske.

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Die FH Münster hat nun herausgefunden, wie auch FFP2-Masken wiederverwendet werden können, ohne dass sie ihre Schutzwirkung verlieren.

Zum Beispiel soll eine Trocknung von sieben Tagen ausreichen. Dann kann die Maske wiederverwendet werden. In diesem Fall werden maximal 7 FFP2-Masken pro Person benötigt, für jeden Wochentag eine eigene Maske.

Auch die Trocknung und Tötung der SARS-CoV-2 Viren im Backofen soll möglich sein. Die Masken sollen bei mindestens 70 Grad und maximal 80 Grad erwärmt werden. Es passiert eine Desinfektion der Maske und die Temperaturen im Backofen sorgen für ein Absterben der Viren.

Bei Versuchen FFP2-Masken über dem Wasserbad oder in der Mikrowelle zu desinfizieren und wiederverwendbar zu machen wurden die Materialien beschädigt. Diese Methoden sind also nicht empfehlenswert.

Fazit

Bei richtiger Anwendung scheint es so, dass das Tragen von FFP2-Masken der Menschheit im Kampf gegen den hartnäckigen Virus unterstützt. Gemeinsam sollte alles darangesetzt werden, den SARS-CoV-2 Virus in den Griff zu bekommen, zumindest so lange, bis ein Großteil der geimpft worden ist.

Bild: @ depositphotos.com / sergio_pulp

FFP2/OP-Masken Pflicht und der richtige Umgang damit

Carina Staiger
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