Mit Aktien handeln ist leichter als viele vielleicht denken

Die Börse ist eine geheimnisvolle Welt und für die meisten Menschen ein Buch mit sieben Siegeln. Das digitale Zeitalter macht es heute möglich, dass jeder mit Aktien handeln kann, der möchte und den Mut dazu hat. Allerdings bedeutet der ohne einen konkreten Plan wahrscheinlich die Pleite. Wer erfolgreich sein möchte, der muss langfristig denken und auch genauso handeln. Wie sehen die Grundregeln im Aktienhandel aus? Was macht einen guten Plan aus und kann wirklich jeder auf dem Parkett der Börse agieren?

Worum geht es im Aktienhandel?

Rein theoretisch ist jeder, der Aktien eines Unternehmens kauft, ein Mitbesitzer des Unternehmens. Firmen gehen an die Börse, wenn sie Geld benötigen. Sie verkaufen Aktien und beteiligen dann ihre Aktionäre an den Gewinnen. Wenn die Geschäfte jedoch nicht so gut laufen, wie geplant, dann müssen die Anleger auf ihre Dividende verzichten. Wer vor einigen Aktien von Apple oder Facebook günstig gekauft hat, der kann sich heute entspannt zurücklehnen, denn diese Aktien haben die Anleger reich gemacht. Es gibt aber auch negative Beispiele. Entwickelt sich der Kurs in die falsche Richtung, dann kostet das unter Umständen richtig viel Geld. Wer mit Aktien handeln will, der sollte sich über die Risiken immer im Klaren sein.

Nur mit freiem Geld in den Handel einsteigen

Der Handel mit Aktien kann sehr gut laufen, für Einsteiger und Neuanleger trifft das oftmals leider nicht zu. Das liegt zum einen an der Ungeduld vieler Neueinsteiger und zum anderen an den falschen Vorstellungen, die sich viele vom Aktienhandel machen. Alle, die mit Aktien handeln wollen, sollten nur das Geld investieren, auf das sie mittelfristig auch wirklich verzichten können. Nur wenn das der Fall ist, dann lässt sich ein Fallen der Kurse, was nicht zu vermeiden ist, entspannter aussitzen. Jeder Anleger, der hingegen auf Kapital setzt, was vielleicht schon nach einigen Monaten dringend gebraucht wird, der ist nicht selten gezwungen, seine Aktien zu einem schlechten Kurs wieder zu verkaufen. Ideal ist, wenn das an der Börse investierte Geld dort auch länger verweilt. Was auf keinen Fall passieren sollte, ist einen Kredit aufzunehmen, um Aktien kaufen zu können. Geht das Investment schief, dann ist das Geld weg, die Bank will ihr Geld aber trotzdem zurück.

Nur die bekannten Aktien kaufen

Private Anleger sind gut beraten, die Tipps von Kennern der Börse zu beherzigen. So rät beispielsweise der Starinvestor Warren Buffett, nur mit Aktien von zu handeln, deren Geschäft der Anleger versteht und kennt. Deshalb ist es eine gute Idee, sich vor dem Investment über ein Unternehmen zu informieren. Wer die Geschäfte eines Unternehmens versteht, der kann auch erkennen, ob sich der Kurs der Aktien günstig oder weniger günstig entwickelt. Grundsätzlich alles auf eine Karte zu setzen, ist nicht zu empfehlen, selbst wenn das verlockend klingt. Schießt die Aktie des Unternehmens durch die Decke, vermehrt sich das Geld in Windeseile, stürzt die Aktie jedoch in den Keller, ist das Geld weg.

Das Geld verteilen

Eine andere Börsenweisheit lautet: Niemals alle Eier in einen Korb legen. Übersetzt bedeutet das: niemals das ganze Geld nur auf ein einziges Unternehmen setzen. Viele neue Anleger machen diesen Fehler und wählen nur Aktien von einem bekannten Unternehmen. Die weitaus bessere Wahl ist es, die Aktien zu mischen, denn das minimiert das Risiko und schützt das Kapital. Das Risiko zu streuen, hat nur Vorteile. Entwickelt sich ein Kurs in die falsche Richtung, dann ist nicht das ganze Kapital in Gefahr. Das Gleiche gilt auch, wenn nur in eine bestimmte Branche investiert wird. Läuft es in dieser Branche nicht mehr rund, bekommen die Aktionäre das als Erste zu spüren. Crasht ein Unternehmen dieser Branche, dann reißt es die anderen mit und der Anleger verliert unter Umständen richtig viel Geld. Eine gute Mischung aus Rohstoffen, Energie, Autos und Banken bedeutet, immer eine Chance zu haben, kein Geld zu verlieren.

Worauf sollten Anleger ganz besonders achten?

Neueinsteiger, die mit Aktien handeln wollen, sollten vor allem darauf achten, dass die Aktien, die sie kaufen wollen, auch am regulierten Markt gelistet sind. Damit alles mit rechten Dingen zugeht, gibt es den sogenannten Prime Standard der Wertpapierbörse in Frankfurt. Dieser Prime Standard unterliegt ganz besonders strengen Zulassungspflichten, die die Anleger schützen und die Risiken minimieren. Die sehr hohen Transparenzstandards des Prime Standard gelten als Voraussetzung für Unternehmen, um in die deutschen Börsenindizes MDAX, TecDAX, SDAX und DAX aufgenommen zu werden. Es gibt allerdings noch etwas, worauf Einsteiger im Börsengeschäft unbedingt achten sollten, und zwar auf die Gebühren, die beim Handel mit Aktien anfallen. Hier gilt das Sprichwort: „Hin und Her macht Taschen leer“.

Mit günstigen Konditionen viel Geld sparen

Langfristig mit Aktien zu handeln, lohnt sich auch deshalb, weil Geld gespart wird. Wer die Aktien in seinem Depot ständig Hin und Her schiebt oder immer wieder umschichtet, der muss sich nicht wundern, wenn die Transaktionskosten in die Höhe schießen. Vor allem Banken, die noch Filialen unterhalten müssen, verlangen sehr hohe Gebühren für das Aktiendepot. Beim Kauf oder Verkauf von Aktien kann der Anleger sehr schnell sehr viel Geld loswerden. Die günstigere Alternative ist der Handel bei einem Broker, der ausschließlich im Internet aktiv ist. Dort gibt es ein Orderdepot bereits ab fünf mit einer Gültigkeit für alle an deutschen Handelsplätzen gehandelten Papiere. Selbst wenn die Online Broker günstig sind, lohnt es sich immer, einen genauen Vergleich zu machen und sich die Angebote der Broker anzusehen. Neben den Gebühren für das Aktiendepot spielen auch die Ordergebühren eine entscheidende Rolle. Das gilt besonders für die Anleger, die eifrig auf dem Börsenparkett handeln.

Alle, die mit Aktien handeln wollen, müssen , ein wenig Geduld und auch gute Nerven mitbringen. Wer sich jedoch ausführlich mit der Materie auseinandersetzt und seine persönliche Strategie hat, der kann an der Börse viel Geld verdienen. Wichtig ist es, die Aktien zu streuen und sich nicht nur auf ein bestimmtes Unternehmen zu konzertieren. Nicht weniger von Bedeutung ist es, bei einem fallenden Kurs die Aktien nicht in Panik zu verkaufen. Es gibt kurzfristige Entwicklungen, die keiner vorhersehen kann. Wer panisch verkauft, der verliert unter Umständen sehr viel Geld. Abzuwarten, wie sich der Kurs entwickelt, ist eindeutig die bessere Wahl.

Bild: @ depositphotos.com / Thomaspajot

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Ulrike Dietz
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