Das Hotel im Nirgendwo – kein Komfort, aber immer ausgebucht

230,- Euro pro Nacht – das ist normalerweise der Preis für eine Übernachtung in einem fünf Sterne Hotel mit allem erdenklichen Komfort. Aber wer bezahlt 230,- Euro für ein Hotelzimmer, das keine Wände, kein Dach, keine Dusche und keine Toilette hat, vom Zimmerservice einmal ganz zu schweigen? Es muss diese Gäste geben, denn das seltsame Hotel ist immer ausgebucht.

Das Null-Sterne-Hotel

Alles, was das Null Stern Hotel zu bieten hat, ist ein Doppelbett mit zwei Nachtschränkchen und den passenden Nachttischlampen. Das klingt wie ein Witz, ist aber keiner, denn das Hotel gibt es tatsächlich irgendwo im Schweizer Nirgendwo. Die Brüder Frank und Patrick Riklin, beide Künstler, haben das seltsame Hotel im schönen Safiental im Kanton Graubünden eröffnet und sie sind seit der „Gründung“ des Hotels im Jahre 2008 das Gesprächsthema in der internationalen Hotelbranche. Mit dem Slogan „Null Stern – the only star ist you“, bewerben die Brüder seitdem ihr Hotel und können sich über mangelndes Interesse nicht beklagen.

Die Botschaft des Hotels

Schon vor acht Jahren hatten die Brüder ein Hotel, das in einem Bunker untergebracht war und sie kokettierten schon damals mit der viel kritisierten Sterne Benotung für Hotels. Das Null Stern Hotel wird absichtlich ohne den Bindestrich geschrieben, denn der Besuch im Hotel unter freiem Himmel soll nicht Verzicht bedeuten, sondern den Gästen vielmehr die Erfahrung vermitteln, dass es noch etwas anders als den klassischen gibt.

Nichts für verwöhnte Gäste

Wer kein Problem damit hat, in der freien unter dem Sternenhimmel zu schlafen und einen Wasserkrug für die morgendliche und abendliche Toilette zu benutzen, der wird sich im Null Stern Hotel sehr wohlfühlen. Für alle, die mehr Komfort möchten, gibt es die Möglichkeit, die Dusche und Toilette im nahegelegenen Gasthof zu benutzen, allerdings bedeutet dieser Komfort einen Fußweg von zehn Minuten.

Im nächsten Jahr soll es wieder ein Null Stern Hotel geben, aber wo das sein wird, das wird noch nicht verraten.

Bild: © Depositphotos.com / comzeal

Das Hotel im Nirgendwo – kein Komfort, aber immer ausgebucht

Ulrike Dietz
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