Bonn: Das Bundeskartellamt hat im Jahr 2022 deutlich weniger Bußgelder als in den Vorjahren verhängt. Im vergangenen Jahr summierten sich die Strafen gegen insgesamt 20 Unternehmen und sieben natürliche Personen auf rund 24 Millionen Euro, wie aus dem Jahresbericht der Behörde hervorgeht, der am Dienstag veröffentlicht wurde.
Betroffen waren Branchen wie Brückendehnfugen oder der Industriebau. “Zwar bleibt die Zahl der verhängten Bußgelder im Jahr 2022 als Folge vor allem der Pandemie hinter der Zahl der Vorjahre zurück, aber jetzt läuft die Kartellverfolgung wieder auf Hochtouren”, sagte der Präsident des Bundeskartellamts, Andreas Mundt. Zum Vergleich: 2021 lag die Höhe der Bußgelder noch bei über 100 Millionen Euro, 2020 bei mehr als 350 Millionen Euro und 2019 sogar bei knapp 850 Millionen Euro. “Wir haben in 2022 mit 18 Aktionen die größte Zahl an Durchsuchungen seit Jahren”, sagte Mundt zur jüngeren Entwicklung.
Insgesamt führte das Bundeskartellamt im vergangenen Jahr zwölf eigene und sechs weitere Durchsuchungen im Wege der Amtshilfe durch. “Auch das erste Halbjahr 2023 verläuft vielversprechend”, so Mundt. In den ersten sechs Monaten des Jahres lag die Zahl der Durchsuchungsaktionen bei sechs, von denen zwei im Rahmen eines Amtshilfeverfahrens stattgefunden wurden. 2021 waren pandemiebedingt lediglich zwei Durchsuchungsaktionen durchgeführt worden.
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