Mit nur 57 Jahren ist Françoise Cactus gestorben, die vielleicht lustigste und auch klügste Künstlerin, die Berlin hatte. Ihre unverwechselbare Stimme, die viele im Zusammenhang mit „Stereo Total“ und Liedern wie „Liebe zu dritt“ oder „Wir tanzen im 4-eck“ kennen, wird vielen Menschen fehlen. Weniger bekannt war aber, dass die Sängerin auch Bücher geschrieben hat.
Ein großartiger Debütroman
In ihrem Debütroman „Autobigophonie“ schrieb die Sängerin: „Ich bin gekommen, um zu sagen, dass ich gehe“. So lautet der Titel eines Chansons von Serge Gainsbourg aus dem Französischen übersetzt. „Stereo Total“ hatte dieses Chanson ebenfalls im Repertoire, aber die lauten schluchzenden Geräusche, die im Original von Jane Birkin stammen, werden bei „Stereo Total“ durch Gitarren ersetzt. Françoise Cactus hat mit ihrem Roman Popliteratur geschrieben. Die Kapitel sind sehr kurz und tragen lustige Namen, die auch Titel eines Songs sein könnten.
Françoise Cactus – ein frühes Talent
Geboren wurde die Schriftstellerin und Sängerin 1964 in Frankreich als Françoise van Hove, ihre literarische Karriere startete sie im zarten Alter von zwölf Jahren. Bei einem Vorlesewettbewerb errang sie den ersten Platz und schon zwei Jahre später erschien ihr Roman „Photo-Souvenir“. Lolita-Literatur nannten es die Kritiker und die Autorin siedelte daraufhin nach Berlin um. Ihr Schaffen war stets von einer gewissen Distanz zum literarischen Betrieb geprägt und ihre Bücher erschienen in kleinen Verlagen, um sie vor dem Lektorat zu retten.
Adieu Françoise
Am 17. Februar 2021 starb die Frau, die durch ihre Intelligenz, ihren Witz, ihre Genauigkeit und vor allem durch ihre Souveränität beeindruckt hat, mit 57 Jahren an Krebs.
Bild: @ depositphotos.com / PantherMediaSeller
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