Hamburg (dts Nachrichtenagentur) – Der Klimaforscher Mojib Latif fordert eine “langfristige Strategie” im Kampf gegen den Klimawandel. Diese müsse auch in politischen Krisen Bestand haben, sagte er dem Sender Phoenix.
Dass das Thema aus dem Fokus verschwinde, sei ein Muster, welches er seit vielen Jahren beobachte. “2007 hat der ehemalige Vize-Präsident der USA, Al Gore, den bemerkenswerten Film gemacht, `Eine unbequeme Wahrheit`, und zusammen mit dem Weltklimarat den Friedensnobelpreis bekommen. Da dachte ich, das ist jetzt alles in sicheren Händen, aber dann gab es eine Finanzkrise, eine Weltwirtschaftskrise, und das Thema war wieder verschwunden von der Agenda.” Das gleiche sei bei Corona der Fall gewesen und jetzt auch wieder.
“Wir vergessen immer die langfristigen Probleme, die eigentlich die wichtigen Probleme sind: Klimawandel, Artensterben.” Insofern müsse man sich endlich eine langfristige Strategie überlegen, wie man diese Dinge angehen wolle. Bereits 1973, mit der ersten Ölkrise, hätte man die Weichen in Richtung Energiewende stellen müssen. “Da haben wir schon gesehen, wie abhängig wir von den fossilen Energien sind, wir haben daraus nichts gelernt und jetzt haben wir eigentlich nur noch die Wahl zwischen Pest und Cholera”, so Latif.
Es brauche nun eine “Allianz der Willigen”. Die Länder, die wirklich etwas machen wollten, sollten vorangehen.
Foto: Windräder, über dts Nachrichtenagentur
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