Ikea wirbt in Israel – jetzt hagelt es Kritik

Jeder hat wahrscheinlich schon einmal einen Ikea Katalog gesehen. In diesem Katalog sind Kinder zu sehen, die in einem Kinderzimmer spielen, die Hausfrau ist in der Küche und die ganze macht es sich auf dem großen Sofa bequem. In Israel hat Ikea jetzt aber einen Katalog herausgegeben, der so gar nicht zu den herkömmlichen Werbekatalogen des schwedischen Unternehmens passt, denn in der israelischen Version sind keine zu sehen, es gibt nur Männer, Jungen und sehr viele religiöse Symbole.

Massiv in der Kritik

Ikea steht heftig in der Kritik, weil nur Männer und streng gläubige das Bild im Katalog bestimmen. Das verteidigt sich, man wolle auch die Haredi-Gemeinschaft, eine religiöse mit der Werbebotschaft erreichen, aber trotzdem hat sich Ikea mittlerweile für die einseitige Werbung entschuldigt. Ikea ist eine Marke, die für Rechtegleichheit steht, sagte eine Sprecherin des Konzerns, denn schließlich gibt es im Verhaltenskodex des Unternehmens einen Passus, der die Gleichstellung von Mann und Frau vorsieht.

Nur für orthodoxe Juden

Ikea will seinen Kundenkreis erhöhen und geht deshalb auch auf die 8,6 Millionen Juden ein, die zur streng orthodoxen Glaubensgemeinschaft gehören. In dieser Glaubensgemeinschaft spielt die Trennung von Frauen und Männern eine sehr große Rolle und daher war es nur logisch, im Möbelkatalog auch nur Männer und Jungen abzubilden. Was in den sozialen Netzwerken aber besonders kritisiert wurde, waren die religiösen Bücher und der Talmud, die in de Bücherregalen zu sehen sind. Bei den Ultraorthodoxen widmen sich die Männer dem Studium der Bücher, während die Frauen arbeiten gehen, um die Familie ernähren zu können.

Es gab schon einmal Ärger

Es ist nicht das erste Mal, dass Ikea mit seinen Werbebroschüren für Ärger sorgte. Vor fünf Jahren erschien ein Katalog in Saudi-Arabien, aus dem die Frauen wegretuschiert wurden. Ikea nannte das damals einen internen Fehler, denn entweder habe man etwas falsch verstanden oder die Verantwortlichen in der Werbeabteilung hatten zu wenig Hintergrundwissen, was die Religion in Saudi-Arabien angeht.

Bild: © Depositphotos.com / lifeinapixel

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Ulrike Dietz
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