Dänemark hofft auf Asylverfahren in Drittländern

Kopenhagen: Dänemarks Integrationsminister Kaare Dybvad hofft, dass die Bearbeitung von Asylverfahren der EU bald in Drittländern abgewickelt werden kann. “Wir müssen ein System schaffen, das die ursprüngliche Idee der Flüchtlingskonvention respektiert, nämlich den Menschen zu gewähren, die ihn wirklich brauchen – und das so schnell wie möglich”, sagte Dybvad der “Welt” (Freitagsausgabe).

Im Kongo, in Jordanien, Myanmar oder anderen Ländern warteten Zehntausende von Flüchtlingen, die nach dem derzeitigen System nur eine sehr geringe Chance auf ein Leben in hätten, so der Minister. Vorerst erwarte er aber nicht, dass sich andere an dem System beteiligen. “Wir haben in Dänemark andere Bedingungen als in der Europäischen Union.” Für die Zustimmung zum Maastricht-Abkommen hatte das Land einst ausgehandelt, sich nicht an alle Regeln der gemeinsamen EU-Flüchtlingspolitik halten zu müssen.

Er begrüßte, dass beim vergangenen Migrationsgipfel in Brüssel beschlossen wurde, mehr Geld für den Ausbau von Grenzinfrastruktur bereitzustellen, so Dybvad. “Jeder Nationalstaat muss dafür sorgen, dass er die Kontrolle über seine Grenzen hat. Wenn eine Mehrheit in den europäischen Parlamenten eine bestimmte beschließt, dann muss man sie natürlich auch irgendwann durchsetzen. Wir müssen entscheiden können, wie viele wir aufnehmen wollen. Das sollte eine demokratische Entscheidung sein.”

Mit Blick auf die Bundesregierung hoffe er, dass diese “ein Partner sein wird, der auf unseren Standpunkt hört, vor allem, was Abkommen mit Drittländern betrifft”. Dybvad erinnerte an das Zustandekommen des Flüchtlingsdeals mit der Türkei im Jahr 2016, den Deutschland einst maßgeblich unterstützt hatte. “Sowohl Dänemark als auch Deutschland und andere europäische Länder würden viel gewinnen, wenn wir gemeinsam zu einer demokratischen Kontrolle des Zustroms von Migranten kommen”, sagte der Sozialdemokrat.

Quellenangaben

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur
Bildhinweis: Flüchtlinge auf der Balkanroute

Kontakt:

Newsroom: dts Nachrichtenagentur
Pressekontakt: Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

Mansfelder Straße 56

06108 Halle (Saale)

Deutschland

Dänemark hofft auf Asylverfahren in Drittländern

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur
×