Berlin: Andreas Reckwitz, Professor für Allgemeine Soziologie und Kultursoziologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, sieht im Aufstieg des Rechtspopulismus ein längerfristiges Phänomen. Die AfD sei keine “spezifisch ostdeutsche Erscheinung”, sondern habe auch in Westdeutschland an Zuspruch gewonnen, sagte er dem “Stern”.
Zur allgemeinen Politikverdrossenheit kämen jetzt aktuelle Einschränkungen hinzu, zum Beispiel infolge des Klimawandels. “Die Menschen wenden sich mit ihren Verlustsorgen an den Staat – aber der kann sie nur enttäuschen, weil auch seine Möglichkeiten begrenzt sind.” Die Folge sei eine doppelte Enttäuschung, so Reckwitz. “Über die Verluste an sich und über die begrenzten Möglichkeiten der Politik. Deshalb erleben die Menschen Verluste ganz anders als früher: als Skandal.”
Das sei vor allem ein Problem für die alten Volksparteien CDU und SPD, sagte der Soziologe.
Quellenangaben
Text-/Bildquelle: | Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur |
Bildhinweis: | Andreas Reckwitz (Archiv) |
Kontakt:
Newsroom: | |
Pressekontakt: | Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH Mansfelder Straße 56 06108 Halle (Saale) Deutschland |
- Venezuelas Oppositionsführer nach Spanien ausgeflogen - 8. September 2024
- Union fordert 500 Millionen Euro zusätzlich für Bundespolizei - 8. September 2024
- Richterbund fordert umfassendes Sofortprogramm für Innere Sicherheit - 8. September 2024