32.000 traditionelle Friedhöfe gibt es in Deutschland, wenn es aber nach der Einschätzung der Deutschen Friedhofsgesellschaft geht, dann ist in fünf bis zehn Jahren ein Drittel dieser Friedhöfe verschwunden. Der Grund für das Sterben der Friedhöfe ist der Trend zum Urnengrab, das zum einen weniger Platz benötigt und zum anderen deutlich günstiger ist. Aber nicht nur die kleinen Urnengräber machen den klassischen Friedhöfen Konkurrenz, es gibt viele andere Begräbnisformen, die heute modern sind.
Das Grab als Statussymbol
In früheren Zeiten galt ein Grab als eine Art Statussymbol. Einzelgräber gab es selten, in der Regel wurde ein Familiengrab gekauft. Auch imposante Grabsteine sind heute kaum noch zu finden, die Bestattung von heute ist eher anonym. Zudem ist es eine Preisfrage, ein Grab für einen langen Zeitraum zu kaufen und zu pflegen. Dazu kommt, dass es die klassische Familie, wie es sie noch vor 50 Jahren gab, heute nicht mehr so oft gibt. Die Familienmitglieder sind mobiler, viele wohnen nicht mehr am Geburtsort und sind weniger an die Heimat gebunden. Das klassische Grab verliert daher immer mehr an Bedeutung.
Urnengräber sind beliebt
Bei rund 925.000 Verstorbenen pro Jahr in Deutschland entscheiden sich fast zwei Drittel der Angehörigen für eine Feuerbestattung und ein Urnengrab. Beliebt sind auch Bestattungen in einem Friedenswald, Seebestattungen, Gemeinschaftsgräber und Rasengräber. Hierzulande finden auch sogenannte Urnenwände, wie es sie in Frankreich und Italien häufig gibt, immer mehr Anhänger. Eine Vielzahl der Gräber, die eine Liegezeit von 15 und 30 Jahren haben, laufen in der heutigen Zeit aus. Diese Flächen nutzen die Friedhöfe, um neue Urnengräberfelder anzulegen. Friedhöfe, die weniger frequentiert sind, bekommen aber ein Problem: ihnen geht das Geld aus.
Vom Friedhof zum Park
Was tun mit einem Friedhof, der nicht mehr als letzte Ruhestätte genutzt wird? In vielen Städten gehen die Betreiber der Friedhöfe einen eher ungewöhnlichen Weg und verwandeln Teile des Friedhofs in Parkanlagen. In großen Städten, wie zum Beispiel Berlin, hat die evangelische Kirche andere Pläne in die Tat umgesetzt und große Teile der Friedhöfe als Bauland zur Verfügung gestellt. Das Sterben der Friedhöfe ist aber auch auf die mangelnde Flexibilität zurückzuführen. So schreiben einige Friedhöfe die Bepflanzung der Gräber vor, andere verbieten persönliche Andenken auf den Gräbern oder erlauben keine Beerdigung an einem Samstag.
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