Suchtmediziner rechnet mit mehr Cannabis-Verschreibungen

: Der Hamburger Suchtmediziner Rainer Thomasius befürchtet, dass sich die seit 2017 erlaubte Gabe von Cannabis zu medizinischen Zwecken zum Nachteil vieler Patienten ausweiten wird. Die Cannabis-Liberalisierung verstärke den Trend, sagte Thomasius dem Nachrichtenmagazin Focus.

“Ich erwarte, dass Ärzte Cannabis-Wirkstoffe für immer mehr Indikationen verschreiben, etwa so wie seit bei Benzodiazepinen”, so der Psychiater vom Universitätsklinikum Eppendorf. Benzodiazepin-Medikamente sollten vorrangig Angstzustände lindern, würden aber oft zu lange zum Einschlafen geschluckt. Sie können süchtig machen.

Ähnliches passiere in mit Cannabis, das dort auch Altenheimbewohner erhielten. Dadurch komme es vermehrt zu Stürzen. Die medizinisch abgesicherte Wirkung sei laut Thomasius auf Krebsschmerz, Krämpfe und Appetitmangel bei beschränkt. Stattdessen bewerben einzelne Cannabis-Importeure nach Informationen des Focus ihre Ware jetzt gegen Schlafstörungen und damit, sie habe ein “einzigartiges Aromaprofil”.

Quellenangaben

Text-/Bildquelle: Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur
Bildhinweis: “Smoke-in” vor dem Brandenburger Tor (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

Kontakt:

Newsroom: dts Nachrichtenagentur
Pressekontakt: Deutsche Textservice Nachrichtenagentur GmbH

Mansfelder Straße 56

06108 Halle (Saale)

Deutschland

Suchtmediziner rechnet mit mehr Cannabis-Verschreibungen

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur
×