Wolf Biermann beklagt mangelnde Solidarität mit Israel

Berlin: Der Liedermacher Wolf Biermann fordert mehr Solidarität der Deutschen mit Israel. “Ich ergreife dafür, dass Israel nicht liquidiert wird”, sagte Biermann im Gespräch mit dem “Spiegel”.

Er stehe zur Formel von Angela Merkel, dass Israels in Staatsräson sei. “Wir Deutschen sind im Sinne der Menschenrechte und der eigenen Geschichtsaufarbeitung dazu verpflichtet, Israel beizustehen. Das bedeutet auch, gelegentlich Politikern beistehen zu müssen, die für Israel ein Verderben sind.”

Biermann beklagt, dass die Bilder aus Gaza die Erinnerung an das Hamas-Massaker langsam überlagerten: “Das tut mir weh, es empört mein Herz.” Auch einer seiner Söhne lebe in Israel. Das Massaker vom 7. Oktober 2023 stehe für ihn in einer Kontinuität mit Jahrtausenden des Judenhasses.

Doch der wachsende Antisemitismus in Deutschland macht Biermann, dem Sohn eines in Auschwitz ermordeten , keine Angst: “Ich bin ja bald hinüber. Und gemessen an dem, was die Juden jetzt in Israel bestehen müssen, leben wir hier im Judenparadies. Wir werden nicht totgeschlagen, das finde ich prima.”

Der Sänger, der die Bombardierung Hamburgs 1943 knapp überlebte, verglich die damaligen Angriffe der Alliierten mit denen Israels auf Gaza heute. “Es war unser grauenhaftes Glück, dass die Alliierten Deutschland zerbombt haben, so entkam ich als sogenannter Halbjude der Vernichtung. Und ja, insofern haben auch die Bomben auf Gaza etwas furchtbar Gutes. Zugleich treffen sie Tausende unschuldige Menschen.”

Biermann fordert aber auch mehr Eigenverantwortung von den Palästinensern für ihr politisches Schicksal. Die deutsche Linke behandle sie wie “ewige Kindmenschen” oder “Opfer des Weltgeschehens”, doch sie seien “keine unschuldige Opfermasse”. Die Möglichkeiten der Israelis und der Deutschen, den Palästinensern zu helfen, seien beschränkt: “Nur die Palästinenser selbst, mithilfe ihrer reichen arabischen Brüder, können sich von der Hamas-Diktatur befreien.”

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Text-/Bildquelle: Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur
Bildhinweis: Pro-Israel- (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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