Im Klinikum Nürnberg, einem der größten kommunalen Krankenhäuser in Europa haben die Ärzte, Pfleger und Schwestern Angst, und diese Angst ist nicht ganz unberechtigt. Immer wieder wird im Nürnberger Krankenhaus das Personal angegriffen und das nicht nur mit Worten, immer öfter rutscht den Patienten und Besuchern auch die Hand aus. Nürnberg ist kein Einzelfall, auch in vielen anderen Kliniken muss Sicherheitspersonal die Angestellten schützen.
Wenn die Besucher ausflippen
Rund 30 Fälle von Gewalt muss das Krankenhaus in Nürnberg jeden Monat verzeichnen. Da sind die Besucher, die am Empfang vollkommen ausrasten, die wütenden Patienten, die die Pfleger schlagen oder mit Geschirr werfen und die tätlichen Angriffe auf Personal, das einen Migrationshintergrund hat. Besucher und Patienten zerstören mutwillig das Eigentum der Kliniken, in dem sie Computer zu Boden werfen oder Kabel aus der Wand reißen und sie sogar durchbeißen. Rund 70 % der Krankenhausmitarbeiter in deutschen Kliniken hat laut einer Umfrage schon einmal einen Angriff erlebt.
Es sind nur Kleinigkeiten
Meist sind es nur Kleinigkeiten, die zum Gewaltausbruch führen. Vor allem die Ärzte und Pfleger in den Notaufnahmen sind häufig das Opfer dieser Attacken, aber auch auf den Intensivstationen, wo viele Drogen- und Alkoholkranke versorgt werden, kommt es regelmäßig zu Zwischenfällen. In einigen Kliniken sorgt jetzt ein Sicherheitsdienst vor allem während der Nachtschichten für Ruhe, denn in der Nacht kommt es besonders oft zu Übergriffen.
Geplante Maßnahmen
In den USA ist das Gewaltproblem in Krankenhäusern schon lange bekannt und dort hat man entsprechend reagiert. Viele Kliniken werden durch eine Mauer geschützt und auch Kontrollpunkte sollen dafür sorgen, dass jeder Besucher, der in die Klinik möchte, registriert wird. So weit ist man in Deutschland noch nicht und wenn es nach den Krankenhäusern geht, dann wird es auch nicht so weit kommen. Zu den geplanten Maßnahmen in Deutschland gehören Sicherheitspersonal und eine Schulung der Mitarbeiter in Deeskalation.
Bild: © Depositphotos.com / sudok1
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