Amazon testet 30 Stunden Woche

Der Onlinekonzern Amazon hat laut einem Bericht Post ausgewählte Mitarbeiter probeweise in die 30 Stunden Woche geschickt. Im Vergleich zu bestehenden Teilzeitmitarbeitern arbeitet das vollständige Team zu den genannten Wochenstunden. Einer der Gründe für dieses Testprogramm könnten kritische Medienberichte zu der Arbeitsbelastung bei dem sein.

Nur ein paar Dutzend Mitarbeiter

Das Versuchsprogramm umfasst nach Angaben von Amazon nur einige Dutzend Mitarbeiter und die traditionelle Vollzeitarbeit sei kein „One Size fits all“ Modell. Die ausgewählten Teams sind im Bereich Human Resources aktiv. Gearbeitet wird Montag bis Freitag von 10 bis 14 Uhr plus zusätzliche Stunden. Die Zusatzstunden sind Bestandteil eines flexiblen Stundenplans. Die Höhe der Vergütung beläuft sich auf 75 Prozent einer Vollzeitkraft, doch auf weitere Arbeitgeberleistungen soll nicht verzichtet werden. Die Teilzeitkräfte haben die Möglichkeit, zu jedem Zeitpunkt wieder in einer Vollzeitstelle zu arbeiten.

40 Stunden Woche bleibt

Die klassische 40 Stunden Woche soll nicht abgeschafft werden, wie Amazon berichtete. Die Einstellung der Teilzeitarbeiter soll innerhalb und außerhalb des Unternehmens erfolgen. Das Teilzeitmodell könnte eine Reaktion des Konzerns auf einen Artikel der Times vom August letzten Jahres sein. Die US-Zeitung hatte über hohen und harte Arbeitsbedingungen berichtet, basierend auf Angaben ehemaliger und aktiver Mitarbeiter bei Amazon. Gegen diesen Artikel hatte Amazon-Chef Jeff Bezos eine Gegendarstellung veröffentlicht, genauso wie ein Manager des Unternehmens.

Im Jahr 1994 von Jeff Bezos gegründet, zählt der US-Onlinehandelskonzern Amazon mit seiner breiten Produktpalette zu den führenden Handelsunternehmen im Netz. Der Umsatz belief sich 2015 auf 107 Milliarden US-Dollar, weltweit sind über 268.000 Mitarbeiter bei Amazon beschäftigt. Das Unternehmen ist in den Bereichen Versandhandel, Onlinehandel, Digitaler Vertrieb und Cloud-Computing aktiv.

Zum Konzern gehört auch die Hausmarke AmazonBasics, unter der Produkte wie zum Beispiel Notebooktaschen preisgünstig angeboten werden. ist für Amazon mit einem Umsatz von 10,5 Milliarden Euro (Stand 2013) der wichtigste Markt außerhalb seines Heimatlandes USA. Rund 25 Prozent des gesamten Online-Versandhandelsumsatzes in Deutschland wird von dem mächtigen US-Konzern erzielt.

Bild: © Depositphotos.com / rozelt

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Andreas Kraemer
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