Ukrainischer Finanzminister befürchtet wirtschaftlichen Kollaps

Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Der Krieg in der richtet neben allem menschlichen Leid auch katastrophalen ökonomischen Schaden an. Drei Viertel des Bruttoinlandsprodukts seines Landes seien seit Ausbruch der Kampfhandlungen verloren gegangen, zitiert der “Spiegel” den ukrainischen Finanzminister Sergii Marchenko.

Er sagte das seinen Kollegen aus der Eurogruppe bei deren Treffen vorvergangene Woche in Luxemburg, wie das Magazin unter Berufung auf Teilnehmer berichtet. 2021 lag die Wirtschaftsleistung der Ukraine bei rund 170 Milliarden Euro. 64 der Erwerbstätigen können nach Darstellung des Finanzministers nicht mehr ihrer nachgehen. Die Einnahmen des Staates seien stark gesunken, und die Etatlücke wachse mit jedem Tag, den der Krieg fortdauert.

Dennoch sei es der ukrainischen gelungen, das Finanzsystem weitgehend funktionsfähig zu erhalten. Dazu habe nicht zuletzt auch die sogenannte Makrofinanzhilfe der EU in Höhe von 1,2 Milliarden Euro beigetragen. Marchenko bedankte sich bei seinen Kollegen für die Unterstützung und bat um weitere Hilfen für die kommenden Jahre. Der Finanzminister, der per Video zugeschaltet war, warnte die Europäer außerdem vor “katastrophalen Auswirkungen, auch auf die EU”, sollten die ukrainischen Bauern bis Mai nicht ihre Aussaat vornehmen können.

Fast zehn Prozent der weltweiten Getreidelieferungen entfielen auf die Ukraine, sagte Marchenko. Die Angst vor entsprechenden Knappheiten hatte zuletzt bereits zu Hamsterkäufen in geführt. Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire, der Vorsitzende des EU-Finanzministerrats, sagte “uneingeschränkte Solidarität mit der ukrainischen Bevölkerung” zu.


Foto: Ukrainisches Geld (Hrywnja), über dts Nachrichtenagentur

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