Wird etwas geplant, was später gebaut oder produziert werden soll, dann muss es in vielen verschiedenen Schritten vonstattengehen. Besonders bei hochkomplexen Anlagebauten ist es sehr wichtig, dass jedes noch so kleine Detail stimmt und alle für diesen Prozess notwendigen Schritte perfekt ineinandergreifen. Nur ein falscher Schritt, das Auslassen eines winzigen Details, kann die gesamte Planung zunichtemachen, was sehr teuer werden kann.
Zuerst die Expertise
Detail Engineering oder Ingenieurwesen im Detail ist notwendig, um am Ende das beste Ergebnis zu erzielen. Diese Arbeit beginnt in der Regel mit einer ausführlichen Expertise, einer Einschätzung, die für den Kunden von großer Bedeutung ist. Sie kann eine sogenannte E-Planung enthalten, erstreckt sich über die Bereiche Automation sowie die richtige Technik für ein Verfahren, bis hin zur eigentlichen Konstruktion. Von der Expertise bis zur Montage und zur Installation einer Industrieanlage ist es ein sehr langer Weg, der viel Konzentration und vor allen Dingen viel Erfahrung benötigt.
Was gehört noch dazu?
Natürlich dürfen bei dieser Form des detaillierten Engineerings weder das Management des Projekts noch alle Validierungs- und Qualifikationsmaßnahmen fehlen. Ständige Transparenz ist eine wichtige Voraussetzung, die Vertrauen schafft, zudem sollte eine regelmäßig durchgeführte Kontrolle ebenfalls zum Standardprogramm gehören. Allein die Planung der späteren Ausführung ist ein im hohen Grade interdisziplinärer Prozess. Er dient immer dazu, die einzelnen Pakete der Planung der beteiligten Fachgebiete komplett zu detaillieren und vor allem zu fixieren.
Die wichtigen Eckpunkte
Bei vielen Bauprojekten ist es immer von Vorteil, das Unternehmen, welches das Projekt ausführt, zugleich mit einem detaillierten Engineering zu beauftragen, insbesondere wenn der Schutz des Know-how eine große Rolle spielt. Allerdings gibt es noch andere Gründe, warum die Umsetzung nicht durch einen sogenannten EPC-Kontraktor erfolgten sollte. In diesem Fall bieten sich andere Eckpunkte und detaillierte Leistungen an.
Dazu gehören unter anderem:
- Eine detaillierte Planung oder eine Visualisierung in 3D.
- Eine Strukturanalyse der Rohrleitungssysteme, und zwar sowohl statisch als auch dynamisch.
- Die Auslegung der einzelnen Rohrklassen, Bauteile und Equipments.
- Die Erstellung von Unterlagen für die Ausschreibung.
- Unterlagen für die Fertigung.
- Die Koordination sowie die strenge Überwachung jedes einzelnen Gewerks.
Auch für fertige Anlagen
Das detaillierte Engineering kommt nicht nur bei der Planung eines neuen Projekts zum Einsatz, sondern auch bei fertigen Anlagen, die erweitert werden sollen. Dies kann beispielsweise der Tausch eines Rührwerks oder der Anschluss von neuen Rohstoffen sein. Dies gilt ebenfalls für Reaktionsanlagen, die schon mehrere Jahre arbeiten und bereits mehrmals verändert wurden. Hier sind Änderungen, in denen alle Details aufgezeichnet sind, ein Muss, um lange Zeiten des Stillstands zu vermeiden.
Fazit
Ein detailliertes Engineering ist für Unternehmen in vielen Bereichen unumgänglich und notwendig. Zum Teil wird das Ganze durch die vielen gesetzlichen Auflagen sogar vorgeschrieben. Firmeneigene Spezifikationen können damit ohne großen Aufwand stets eingehalten werden. Wird eine Abweichung zu spät erkannt, dann bedeutet das: Es muss korrigiert werden. Eine derartige Korrektur ist in den meisten Fällen aber nur unter sehr hohem Aufwand möglich. Damit solche Abweichungen zukünftig vermieden oder besser noch, frühzeitig erkannt werden, ist ein zuverlässiges Management von Projekten und Prozessen aller Art sehr wichtig.
Bild: @ depositphotos.com / serezniy
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