Allianz sieht “Rückkehr des starken Staates” in Frankreich

Paris (dts Nachrichtenagentur) – Der französische Chefökonom der Allianz, Ludovic Subran, warnt davor, dass es für trotz des erwarteten Wahlsiegs von Amtsinhaber Emmanuel Macron bei den Präsidentschaftswahlen in eine böse Überraschung geben könnte. Anders als vor fünf habe Macron einen deutlich anderen wirtschaftspolitischen Fokus, das sei vielen Deutschen nicht bewusst, sagte Subran der “Welt” (Freitagausgabe).

Sogar eine Verstaatlichung von Konzernen sei nicht ausgeschlossen, zugleich diskutiere Frankreich unter dem Eindruck der hohen über umfassende Preiskontrollen. “Die Stimmung im Land ist mittlerweile relativ marktfeindlich”, warnte Subran. “Wir erleben in Frankreich gerade die Rückkehr des starken Staates, weg von der sozialen Marktwirtschaft hin zu einem paternalistischen Interventionismus, der längst überwunden zu sein schien.” Deutschland scheine diesen Wandel bisher völlig auszublenden.

Dabei bedeute der wirtschaftspolitische Wandel Frankreichs auch neues Konfliktpotenzial innerhalb der EU. “Verschuldungsregeln, Haushaltskontrolle – all das spielt keine Rolle. Es findet in Frankreich nicht einmal eine Debatte darüber statt, auf welche Zukunfts-Investitionen man verzichten muss, wenn man das Geld mit vollen Händen für die Krisenabwehr ausgibt”, sagte Subran. Es sollte in Deutschland daher niemanden überraschen, wenn der wiedergewählte Präsident Macron in naher Zukunft eine Änderung der europäischen Fiskalregeln vorschlagen werde. Macron habe sich in den vergangenen Jahren als Gestalter Europas etabliert.

Siehe auch:  Wagenknecht spricht sich für Zwei-Staaten-Lösung im Nahen Osten aus

“Die Saat, die er pflanzt, dürfte Deutschland auf Dauer nicht gefallen.”

Foto: Eiffelturm, über dts Nachrichtenagentur

Allianz sieht “Rückkehr des starken Staates” in Frankreich

Deutsche Textservice Nachrichtenagentur