Warum der Energieausweis Pflicht ist

Dass Menschen einen Ausweis haben, ist normal, aber brauchen Häuser auch einen Ausweis? Die Antwort lautet ja, denn bei einem Verkauf, einer Neuvermietung, einer Sanierung sowie für jedes neu gebaute Haus ist ein Energieausweis Pflicht. Es gibt zwei Arten dieses besonderen Ausweises. Wer einen Ausweis für sein Haus selbst erstellen will, kann das ganz ohne Aufwand mithilfe des Internets.

Welche Nutzen hat ein Energieausweis?

Zunächst einmal sagt ein Energieausweis etwas über die Energieeffizienz eines Gebäudes aus und vereinfacht somit den problemlosen Vergleich von . Ausgesprochen hilfreich ist er insbesondere bei einer Miet- oder Kaufentscheidung. Damit können sich Interessenten einen ersten Überblick verschaffen, wie hoch ihre Kosten für die ausfallen werden. Des Weiteren ist der Ausweis auch eine sehr gute Quelle für Informationen. Hausbesitzern gibt er Aufschluss über mögliche bauliche Mängel und dazu noch Auskunft über Energieverluste und ihre Quellen. So lässt sich ein Sanierungsbedarf schneller feststellen, außerdem kann man dank des Ausweises vielleicht eine Menge Geld sparen.

Zwei Arten

Beim Energieausweis gibt es zwei unterschiedliche Arten: den Verbrauchsausweis und den Bedarfsausweis. Ersterer basiert auf den tatsächlichen Verbrauchsdaten der vergangenen drei Jahre. Die Basis für den Bedarfsausweis hingegen ist eine sehr umfangreiche sowohl der Anlagentechnik als auch der Dämmung und der Gebäudehülle. Im Verbrauchsausweis steht die reale Energieeffizienz, im Bedarfsausweis die theoretische. Wer Energieausweise online bestellt, etwa für einen Verbrauchsausweis, kann durch Belege beweisen, wie hoch die letzte Heizkostenabrechnung war. Ist es ein Bedarfsausweis, dann wird das entweder auf der Basis von Fotos oder vor Ort geklärt.

Nicht direkt vergleichbar

Zwar nutzen beide Ausweisarten die gleiche Effizienzskala, aber der Energiebedarf und der Energieverbrauch lassen sich nicht direkt miteinander vergleichen. Die Verbraucherzentrale weist daher immer darauf hin, dass der sogenannte Energiekennwert eines Verbrauchsausweises im Durchschnitt gut 25 Prozent unter dem Wert eines Bedarfsausweises liegt. Dazu kommt, dass der Verbrauchsausweis ein Haus oftmals schlechter einordnet, als es bei einem Bedarfsausweis der Fall ist.

Wie lange ist der Ausweis gültig?

Jeder Energieausweis ist immer für die Dauer von zehn gültig. Voraussetzung ist jedoch, dass in diesem Zeitraum keine großen Änderungen am Haus vorgenommen werden. Entscheiden sich die Hausbesitzer für energetische Sanierungen, dann muss auch der Ausweis neu ausgestellt werden. Eine einheitliche Prüfstelle oder Instanz, die einen Energieausweis in regelmäßigen Abständen kontrolliert, gibt es leider nicht. In einigen Bundesländern sind die Bauaufsichtsbehörden, die Landesverwaltungsämter, die Bezirksämter und der Umweltsenator für die Ausweise zuständig. Alle, die ihr Haus ohne einen gültigen Energieausweis zum Verkauf anbieten, begehen damit eine Ordnungswidrigkeit, woraus sich ein Bußgeld von bis zu 10.000 ergeben kann.

Fazit

Ein Energieausweis wird immer für ein ganzes Haus ausgestellt, selbst wenn eine der Wohnungen deutlich vom ausgewiesenen Wert des Hauses abweicht. So etwas ist häufig bei Wohnungen im Erdgeschoss oder unter dem Dach der Fall, da sie einen höheren Bedarf an Energie haben, besonders wenn das Haus nicht so gut gedämmt ist. Bei Eigentumswohnungen, die verkauft werden sollen, ist die Hausverwaltung für diesen so wichtigen Ausweis zuständig. Wer zur Miete wohnt, sollte sich vom Vermieter beim Einzug in die neue Wohnung den Energieausweis zeigen lassen.

Bild: @ depositphotos.com / alexraths

Warum der Energieausweis Pflicht ist

Ulrike Dietz
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