Kiew (dts Nachrichtenagentur) – Die Klitschko-Brüder laden die Publizisten Richard David Precht und Harald Welzer, die die militärische Unterstützung infrage gestellt haben, nach Kiew ein. “Ich kenne die Autoren nicht”, sagte Wladimir Klitschko über Welzer und Precht, deren Werk “Die vierte Gewalt” die Bestsellerliste anführt, der Wochenzeitung “Die Zeit“.
“Egal auf welcher Liste es steht: Ich kann ihnen nur raten und lade die beiden herzlich ein, einmal selbst in die Ukraine zu reisen, um zu sehen, was hier wirklich passiert.” Gleichzeitig sprachen sie über die dramatische Versorgungslage der Menschen in der Ukraine, nachdem große Teile der Infrastruktur durch russische Bomben zerstört wurden. “Wir rechnen mit dem Schlimmsten und versuchen uns so gut wie möglich vorzubereiten. Aber noch mal: Wir werden auch diesen Winter überstehen”, sagte Vitali Klitschko, seit 2014 Bürgermeister von Kiew.
Die Ukrainer würden alles dafür tun, “die zivile Infrastruktur, so gut es geht, zu schützen”. Das gelinge aber nur mit der Unterstützung deutscher Politiker: “Wir hoffen, dass wir gerade bei der Luftabwehr endlich mehr Hilfe bekommen.” Er habe die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Bundestags, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, in Kiew getroffen. “Sie hat genau verstanden, was die Ukraine braucht. Ich hoffe, dass ihre Forderung nach Kampfpanzern innerhalb der Koalition bald erfüllt wird.”
Die Klitschko-Brüder sprachen auch ausführlich von ihrer Mutter, die in Russland zur Welt kam und bis heute nur Russisch spricht: “Unsere Mutter kommt aus Sibirien, im Pass ist sie Ukrainerin. Sie steht für die vielen Menschen im Land, die russischsprachig aufgewachsen sind, auch heute noch ausschließlich Russisch sprechen, aber eine total proukrainische Haltung haben”, sagte Wladimir Klitschko. Trotz der Tatsache, dass sie zu Hause Russisch sprachen, hätten sie “so lange ich denken, kann als Ukrainer gehandelt”, sagte Vitali Klitschko.
“Aber ich habe insbesondere nach der Maidan-Revolution 2014 damit begonnen, mehr Ukrainisch zu sprechen, die Sprache besser zu lernen.”
Foto: Vitali Klitschko, über dts Nachrichtenagentur
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