Kriegsdienstgegner mahnen Schutz ukrainischer Verweigerer an

Berlin: Der älteste deutsche Verband der Pazifisten und Wehrpflichtgegner hat die Bundesregierung zum ukrainischer Kriegsdienstverweigerer in aufgerufen. “Solange die Ukraine das Menschenrecht auf Kriegsdienstverweigerung nicht anerkennt, darf Deutschland keine Geflüchtete, denen die Zwangsrekrutierung droht, abschieben”, sagte der Geschäftsführer der “Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegnerinnen” (DFG-VK), Michael Schulze von Glaßer, dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Samstagausgaben).

“Vielmehr muss allen, die sich dem verweigern, Schutz gewährt werden – sowohl aus der Ukraine, als insbesondere auch aus Russland.” Überdies dürften die meist jungen Geflüchteten aus der Ukraine nicht schlechter behandelt werden als andere – etwa durch Entzug des Bürgergeldes oder andere Druckmittel. “Niemand darf gezwungen werden, eine Waffe in die Hand zu nehmen und andere Menschen zu ermorden – und niemand darf gezwungen werden, sich den tödlichen Gefahren an der Front auszusetzen”, mahnte Schulze von Glaßer. Die DFG-VK, die sich jahrzehntelang um die Betreuung von Kriegsdienstverweigerern in Deutschland gekümmert hat, besorge insbesondere, dass die Bundesregierung den nach Deutschland geflüchteten Ukrainern aktuell nur bis März 2025 einen Schutzstatus eingeräumt habe. Denn ein Ende des Krieges sei nicht absehbar, so der Vereinschef.

Fast 200.000 Ukrainer im wehrfähigen Alter halten sich derzeit in Deutschland auf – und in der gesamten Europäischen rund 650.000. Sie fehlen dem von Russland angegriffenen Land, das hohe Verluste hat hinnehmen müssen. Deshalb hat der ukrainische Rustem Umjerow zuletzt an seine geflüchteten Landsleute appelliert, sich in den Rekrutierungszentren der ukrainischen Streitkräfte zu melden. Laut DFG-VK haben auch mehr als 250.000 Militärdienstpflichtige Russland verlassen, um dem Krieg zu entgehen.

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Text-/Bildquelle: Übermittelt durch dts Nachrichtenagentur
Bildhinweis: Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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