Die digitale Revolution und ihre Folgen

Rechner übernehmen immer mehr Aufgaben des Arbeitsalltags. Das hat viele Vorteile, denn die Verarbeitung und Übersendung von Information ist extrem schnell geworden. Außerdem können größere Mengen von Daten auf immer kleinerem Raum gesichert werden. Viele Schriftstücke sind heute digitalisiert. Bücher können als Datei heruntergeladen werden, ein elektronisches Fahrtenbuch zeichnet die Fahrt- und Ruhezeiten von Berufskraftfahrern auf und selbst Bankgeschäfte werden heute fast vollständig digital erledigt. Allerdings hat die Digitalisierung auch Nachteile.

Mehr, aber nicht unbedingt besser

Immer größere Datenmengen werden auf immer kleineren Speichermedien gesichert. Diese Entwicklung ist so alt wie die Menschheit selbst. Es begann mit Höhlenmalerei, die noch heute, viele tausend Jahre später zu sehen ist. Darauf folgten die Tontafeln, die in feuchtem Zustand bearbeitet wurden und dann zur Datensicherung getrocknet wurden. Auch diese sind heute noch anzufinden. Allerdings sind Höhlen sind deutlich stabiler als Tontafeln, was zu einer kürzeren Dauer der Datensicherung auf Tontafeln führt. Den Tontafeln folgten verschiedene Formen von . Hier erhöhte sich wie beim Sprung von Wandmalerei zu Tontafeln die Datenmenge, die per Volumeneinheit gesichert werden kann. Gleichzeitig verringerte sich erneut die Widerstandsfähigkeit der Datensicherung. Vor wenigen Jahrzehnten begann dann die Sicherung von Daten auf digitalen Speichermedien. Diese erhöhten die Datendichte noch einmal mal um einige Größenordnungen. Ganze Bücher passen nur auf einen Kubikmillimeter oder weniger. Ähnlich wie beim Sprung von Stein zu Ton und Ton zu Papier ist bei diesem Sprung auf digitale Speichermedien eine Verringerung der Widerstandsfähigkeit und Lebensdauer aufgetreten. Deshalb werden möglichst viele Sicherungskopien angefertigt, die dank der Cloud-Technologie auf der ganzen Welt verteilt werden können. Das soll den Verlust von großen Datenmengen durch einen Fehler im Speichermedium verhindern.

Digitale Fahrtenschreiber ersetzen Papierscheiben

Eine Anwendung der digitalen Datensicherung ist der digitale Fahrtenschreiber. Zuvor wurden die Fahrtzeiten auf Papierscheiben aufgezeichnet. Diese Papierscheiben zeichneten die Daten eines Tages auf. Ein moderner digitaler Fahrtenschreiber kann auf der Karte des Fahrers bis zu 7 Tage abspeichern. Der im Kraftfahrzeug fest installierte Fahrtenschreiber kann sogar 30 Tage an Fahrtdaten speichern. Das gilt für eine normale Fahrtaktivität und nicht für durchgehenden Betrieb. Wenn wenig gefahren wird, dann können sogar mehr als 30 Tage an Lenkzeiten gespeichert werden.

Siehe auch:  Digitale Zeiterfassung - einfach, präzise und praktisch

Elektronische Wahlverfahren und ihre Gefahren

Über die Jahre ist die mit Papierwahlzettel immer mehr perfektioniert worden. Heute kann man schon am Abend der Wahl oft ein aussagekräftiges Ergebnis angeben. Da der Trend aber hin zur Digitalisierung geht, wollen viele auch die Wahlen digitalisieren. Eine elektronische Verarbeitung könnte zu Echtzeitergebnissen führen. Außerdem kann mit dem Verkauf von Wahlmaschinen viel Geld verdient werden. Allerdings stellt sich die Frage, ob die Gesellschaft von dieser Form der Wahl profitiert. Alles, was digital verarbeitet wird, lässt sich in Sekundenschnelle manipulieren. Die Hersteller der Wahlmaschinen sind sich sicher, dass diese vollkommen sicher sind. Die zahlreichen Datenlecks in der IT- erwecken aber wenig Vertrauen. Vor dem Hintergrund der Vertrauenskrise in vielen demokratischen Ländern ist es vorteilhaft bei der “altmodischen” Wahl mit Wahlzettel zu bleiben.

Digitale Kellner und das Trinkgeld

Ein Restaurant ohne Kellner kann man sich kaum vorstellen. Es fehlt in aber aktuell an Menschen, die willig sind diese Arbeit zu übernehmen. So experimentieren einige Gaststätten mit einer rechnergestützten Bestellung. Diese Technologie kann ein Lückenbüßer sein, wenn es wirklich an Arbeitern fehlt. Oft ist es aber eher umständlich auf diese Art zu bestellen. Restaurants müssen zusätzlich Helfer anstellen, die den Kunden helfen, wenn sie mit den Bestellterminals nicht klarkommen. Außerdem fehlt die Interaktion mit den Kellnern im Restaurant. Manch einer redet gerne mit der Frau oder dem Mann an der Theke. Ein freundlicher Kellner kann helfen das richtige Mahl auszuwählen und nebenbei hebt er auch noch die Stimmung.

Navigation mit GPS und Rechner im Auto

Eine der am häufigsten verwendeten Techniken des digitalen Zeitalters ist wohl die Navigation mit GPS und Navigationsprogramm. Wer nach der Einführung der Navigationssysteme geboren ist, der wird überrascht sein, wie man sich noch vor der Jahrtausendwende zurechtgefunden hat. Viele können heute kaum eine Karte lesen. Besonders in der Stadt findet man sich besser zurecht, wenn man nicht ständig auf die Karte schauen muss. Wer aber das Orientieren mit der Karte verlernt, der verliert eine Fähigkeit, die unter Umständen lebensnotwendig sein kann. Auch irrt sich das GPS manchmal und führt einen in die Irre oder das Kartenmaterial ist fehlerhaft. Das gilt besonders für exotischere Orte.

Eine Technologie deren Nutzung sorgfältig abgewogen werden muss

Die Digitalisierung kann sehr hilfreich sein. Zum Beispiel können Rechnungen, die früher von Hand durchgeführt wurden, heute in Sekundenbruchteilen durchgeführt werden. Auch die Navigation in der Stadt wird deutlich einfacher. Allerdings gehen auch Fähigkeiten, und Teile des Alltags durch die Digitalisierung verloren. Die Nutzung muss also sorgfältig abgewogen werden.

Bild: @ depositphotos.com / ra2studio

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Gabi Klein