Minijobs verbieten – eine sinnvolle Idee?

Knapp jeder zehnte erwerbsfähige Deutsche hat einen Zweit- oder sogar einen Drittjob, in den meisten Fällen aus reiner Geldnot. Dies allein ist für ein so wohlhabendes Land schon eine Blamage. Wer jetzt die Minijobs verbieten will, wird die Probleme jedoch nicht lösen, sondern noch verschärfen. Wären die Politiker klug, dann würden sie sich um die Abgaben und um die kümmern.

Die Ideen der deutschen Sozialverbände

Die Sozialverbände in Deutschland machen immer wieder gerne mit Forderungen auf sich aufmerksam, die besonders medienwirksam sind. Meistens geht es dabei um und Ungleichheit. Die Ideen selbst sind oft umstritten, manchmal sogar sinnvoll, aber leider viel zu selten zu Ende gedacht. Der Grund für die Forderungen sind die sehr hohen Zahlen, denn inzwischen haben 4,29 Millionen Deutsche mehr als nur einen Job, immerhin zehn Prozent aller Berufstätigen.

Die Ursache des Trends

Die größte Zahl der Mehrfachjobber, meist handelt es sich dabei um , ist auf das Geld angewiesen. Sie sind entweder arm oder armutsgefährdet und ihre Aussichten für das Alter sind denkbar schlecht. Natürlich gibt es bei den Minijobbern auch Gutverdiener und Menschen, die hoch qualifiziert sind. Sie übernehmen gerne Arbeiten im , denn es macht sie zeitlich flexibel und zugleich verdienen sie etwas dazu. Wenn diese Gruppe ab dem ersten Euro sozialversicherungspflichtig wäre, müssten auch die vielen anderen, die nicht auf das Geld verzichten können, ihre Jobs aufgeben.

Viele Nachteile

Abgesehen davon, dass die Zahl der Menschen, die arm sind, rasant ansteigen würde, ginge so auch die Wertschöpfung verloren. Zugleich würde der Mangel an Arbeitskräften weiter ansteigen und die Schwarzarbeit einen Boom erleben. Besser wäre es, über kluge Reformen nachzudenken und etwas daran zu ändern, dass so viele Menschen einen zweiten oder sogar einen dritten Job annehmen müssen, um in einem reichen Land überleben zu können.

Bild: © Depositphotos.com / AlessandroBiascioli

Minijobs verbieten – eine sinnvolle Idee?

Nadine Jäger
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