Berlin (dts Nachrichtenagentur) – Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hält eine Unabhängigkeit von russischem Gas frühestens im Sommer 2024 für realistisch. Bisher sei man von fünf bis sieben Jahren ausgegangen, sagte er am Freitag.
Dafür reiche die Eindeckung mit Flüssiggas nicht genug, “der Hochlauf der Erneuerbaren Energien ist eine zwingende Voraussetzung, und zwar in doppelter Hinsicht”. Man müsse die Stromversorgung möglichst mit eigenen Energiequellen sicherstellen und Einsparungen vornehmen. Eine für Deutschland beispiellos umfangreiche EEG-Novelle sei auf dem Weg, sagte der Minister. Ein sofortiges Embargo sei nicht sinnvoll und hätte “erhebliche soziale und ökonomische Folgen”.
Es sei die “große Einigkeit der Staatengemeinschaft”, sich unabhängig zu machen von russischen Importen, “um Putin das Handwerk zu legen”, so der Grünen-Politiker. “Ich bin mir sicher, dass wir auf diesem Weg schnell, zügig und gut vorankommen werden.” Man sei im regelmäßigen Austausch mit den Unternehmen, “sodass wir im Frühsommer die Abhängigkeit von Kohle aus Russland weitestgehend reduziert haben und mit dem Ende des Sommers, zum Herbst hin, komplett auf russische Kohle verzichten können”, sagte Habeck. Bei Öl erwarte er eine Halbierung russischer Importe zum Sommer hin.
Foto: Container, über dts Nachrichtenagentur
- Störung der Luftsicherung sorgt für Probleme im deutschen Luftraum - 4. Oktober 2024
- Dax legt geringfügig zu – Ölpreisanstieg verlangsamt sich - 4. Oktober 2024
- Cavazzini kritisiert Habeck-Äußerungen zu Lieferkettengesetz - 4. Oktober 2024