Gucci – Luxus aus Italien

Nur sehr wenige im Luxussegment haben eine so lange und spannende wie Gucci. Bis heute steht das Unternehmen für ausgefallene modische Ideen, für Eleganz und Feminismus, aber auch für Familiendramen und Streitigkeiten unter den zahlreichen Besitzern aus mehreren Generationen. Die Marke aus Italien darf auf keiner Fashion Week weltweit fehlen, sie gilt als Trendsetter und ist doch ihrem Motto und ihrer Passion immer treu geblieben.

Gegründet in Florenz

Im Jahre 1921 gründete der Sattlermeister Guccio Gucci in der toskanischen Stadt Florenz eine kleine Werkstatt. Dort reparierte er Schuhe und stellte Lederwaren sowie kleine Gepäckstücke her. Das Geschäft lief so gut, dass der emsige Sattlermeister zusammen mit seinem Sohn in Italien weitere Geschäfte eröffnete. Zwei Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg war in Italien immer noch das Leder knapp und so dachte sich Gucci eine Notlösung aus: Die Handtaschen bekamen einen Henkel aus Bambus. Diese Taschen, die sich als „Bamboo Bag“ schnell einen Namen gemacht haben, waren so etwas wie der Startschuss für das Luxusunternehmen.

Feinste Lederwaren

Die Marke aus Italien steht für feinste Lederwaren und für Handtaschen aus dem Luxussegment. Seit 1953 expandiert das Unternehmen weltweit, aber erst in den 1960er Jahren wurden die beiden ineinander verschlungenen Steigbügel das Markenzeichen der Firma. Anfang der 1970er Jahre konnte sich die Firma schließlich fest auf dem Modemarkt etablieren, die ersten Düfte wurden 1974 verkauft. 1981 fand dann die erste Modenschau statt und Gucci war endlich unter den ganz großen der internationalen Modewelt angekommen. Die Gucci Sonnenbrille Damen ist heute ein echter Klassiker, der, wie viele andere Stücke des Unternehmens, die beiden verschlungenen Steigbügel zeigt.

Ein neuer Anfang

In den 1980er Jahren begann der Stern des Modehauses zu sinken. Schuld daran waren die internen Streitigkeiten der Familienmitglieder um den Besitz. Neun Jahre dauerte dieser Streit, bei dem selbst vor einem Mord nicht zurückgeschreckt wurde. Im Jahr 1989 wurden dann 50 Prozent des Unternehmens an ein Investmentunternehmen verkauft. Zur gleichen Zeit übernahm mit Dawn Mello erstmals kein Mitglied der Familie den Posten der Chef-Designerin. Schließlich verkaufte der Enkel des Firmengründers 1993 die restlichen 50 Prozent an ein weiteres Investmentunternehmen und zahlte die anderen Erben aus. 1995 ging das Unternehmen, was einmal den Namen Gucci führte, in Amsterdam, New York und London an die Börse. Drei Jahre später wurde dann auch der Sitz der Firma in die englische verlegt.

Das Unternehmen heute

Zwischen 1999 und 2002 lieferten sich das Luxusunternehmen LVMH (Moët Hennessy/Louis Vuitton SE) und Gucci eine Übernahmeschlacht. Seit 2004 gehört der Konzern aber fast vollständig zu Kering, einem weiteren Luxusgüterunternehmen, was durch einen massiven Kauf von Aktien den Konkurrenten aus dem Rennen warf.

Fazit

Vielen, die an aus Italien denken, fällt automatisch der Name Gucci ein, denn noch immer steht diese Marke für erlesenen . Dass die Marke einzigartig bleibt und nicht beliebig wird, dafür sorgen die bekannten Chef-Designer wie beispielsweise Tom Ford, der 1994 der Nachfolger von Dawn Mello wurde. Ford, der schon mit den Prêt-à-porter-Linien bei Yves Saint Laurent für Aufsehen sorgte, entwarf für das italienische Unternehmen eine sehr sinnliche und elegante Mode mit zum Teil sehr gewagten Schnitten.

Bild: @ depositphotos.com / HJBC

Gucci – Luxus aus Italien

Ulrike Dietz
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